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in Zwönitz 
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Heute legten einige Mitglieder des Ortsverbandes der LINKEN Zwönitz zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus am Katharina Peters-Denkmal am Platz der Deutschen Einheit und am Trinitatisfriedhof in Zwönitz sowie am Grabmal der Opfer des Faschismus (OdF) im Ortsteil Dorfchemnitz Blumenschalen bzw. Blumengebinde nieder.

Katharina Peters war als Einlassdame im damaligen Kino beschäftigt und äußerte beim Kauf der Karten nur ihre Zweifel am Sinn dieses Krieges, wurde denunziert, nur deshalb zum Tode verurteilt und umgebracht. Ihr zum Gedenken wurde am Platz der Deutschen Einheit in Zwönitz im Austausch zum Gedenkstein an Ernst Thälmann zu DDR-Zeiten, der zwar ebenfalls ein Opfer des Faschismus, aber eben auch Kommunist war, dieses Denkmal von Katharina Peters geschaffen. Doch trotz alledem waren beide und weitere viele andere Deutsche, Ausländer-/innen und Jüd-/innen Opfer dieses Regimes und des Krieges und an sich hätte der Thälmann Gedenkstein auch nicht entfernt werden müssen.
Die drei polnischen Zwangsarbeiter Oeleksander Oleinik, Wassilios Wlachopolos sowie Wladzimier Zlotko starben 1941 bzw. 1942 in Zwönitz, das unbekannte jüdische Mädchen blieb entkräftet beim Todesmarsch eines Konzentrationslagers durch den Ortsteil Kühnhaide zum 15.4.1945 am Straßenrand liegen. Besorgte erschütterte Kühnhaider Bauern hoben sie nach dem Durchmarsch dieser bedauerswerten Menschen auf und wollten sie retten, aber es war zu spät. Einige Tage später war ihr junges Leben zu Ende.

Am Grabmal eines weiteren Opfers des Faschismus auf dem Friedhof gleich hinter der Dorfchemnitzer Backsteinkirche wurde drei Monate nach ihrem Tod eine unbekannte jüdische Frau begraben, die ebenfalls bei einem weiterem Zug aus einem anderen Konzentrationslager im Osten des Deutschen Reiches am Straßenrand in Dorfchemnitz liegen lieb, von den begleitenden Schergen daraufhin einfach so erschossen wurde und anschließend in einer Ecke neben dem Komposthaufen des dortigen Dorfchemnitzer Friedhöfe verscharrt wurde. Selbst das war erst auf Verlangen von beherzten Dorfchemnitzern möglich. An sich sollte sie gar nicht beerdigt werden.

Während das Grabmal in Zwönitz sehr gepflegt erschien, waren wir in Dorfchemnitz am Grabmal des OdF auf dem Friedhof über die auf der Ruhestätte befindlichen Pflanzen und ihrer Aussehen sehr erschrocken. Da ist Engagement für die Opfer nötig.

Wir ehrten diese Toten angesichts der über 60 Millionen Toten im II. Weltkrieg, davon allein 6 Millionen auf bestialische Weise ermordete europäischer Jüd-/innen und über 20 Millionen sowjetischer Soldaten und Zivilisten, darunter 5,4 Millionen russische und polnische Kriegsgefangenen im Deutschen Reich, die ihre dort geleistete Zwangsarbeit nicht überlebten. Von den 3,4 Millionen in russische Gefangenschaft geratene Deutsche Soldaten kehrten 2 Millionen nach einigen Jahren in ihre deutsche Heimat zurück.
Erinnern möchten wir an Zehntausende ermordete Sinti & Roma, Menschen mit Behinderungen und politisch Andersdenkende. Ebenso erinnern möchten wir an 17 Millionen Verschollene des Krieges, 14 Millionen deutscher vertriebener Familien aus Ländern wie Polen, UdSSR, Tschechien, Ungarn im Ergebnis des Überfalls dieser Länder durch Hitler und die Installation seiner Macht in eben diesen Ländern. Erinnern und mahnen möchten wir auch angesichts der Nachkriegstoten, die sicherlich nicht in jedem Falle gerechterweise ihr Leben lassen mussten. Krieg richtet zuviel Unrecht an under zeugt immer Hass und Unrecht, aller Menschlichkeit zum Trotz. Das dürfen wir Nachkriegsgeborenen nie vergessen.

Damals, am Ende des Krieges schwörten viele Menschen: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! " Angesichts auch der letzten Ereignisse an der russischen Grenze beim Natomannöver Defender 2021 mit Beteiligung auch deutscher Soldaten und trotz Covid 19, den Ereignissen bei den PEGIDA-Aufmärschen, Faschistische, rassistische Parolen und Äußerungen verschiedener hoher AfD-Mitglieder sowie den nicht angemeldeten und dadurch auch nicht genehmigten Montagsdemonstrationen durch Zwönitz, nun auch mit Beteiligung rechter Gesellen aus dem gesamten Kreis, ist das Erinnern und Mahnen unbedingt nötig. Noch einmal kann sich niemand darauf berufen, er haette von den Gräueltaten des Faschismus nichts gewusst! Sorgen wir alle gemeinsam dafür, dass sich diese grausame Geschichte nicht wiederholt.


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